Hartz und herzlich

„Hartz und herzlich“: Sandra wollte unbedingt ein sechstes Mal Mutter werden – mit dem Elterngeld die teure künstliche Befruchtung finanzieren.

Bei den „Hartz und herzlich“-Protagonisten ist Geld oft knapp, doch für ihren Kinderwunsch war Sandra zu allem bereit. Eine künstliche Befruchtung ist teuer – wer hat die OP bezahlt?

Seit 2016 flimmert „Hartz und herzlich“ über deutsche Fernsehbildschirme. In der Sozial-Doku zeigt RTLZWEI das Leben von Bürgergeld-Empfängern. Kein Wunder, dass finanzielle Probleme regelmäßig im Fokus der Sendung stehen – manchmal fehlt sogar das Geld für Essen. Wie also kann es sein, dass die arbeitslose Rostockerin Sandra sich einen teuren medizinischen Eingriff leisten kann?

Sandra sitzt auf ihrer Couch
„Hartz und herzlich“: Sandra wollte unbedingt ein sechstes Mal Mutter werden.

„Hartz und herzlich“-Sandra wollte künstliche Befruchtung – trotz hoher Kosten

Sandra lebt mit ihrem Mann Tino im Rostocker Blockmacherring, in dem Armut Alltag ist. Mit dabei sind ihre Kinder, inzwischen sind es insgesamt sechs. Ihre Töchter Jasmin und Cindy, die vor einiger Zeit zu ihrem Freund zog, sind selbst auch Protagonisten der RTLZWEI-Sendung. Und auch ihr jüngster Spross stand schon im Mittelpunkt, denn der Weg bis zu seiner Geburt kostete nicht nur Nerven, sondern auch viel Geld.

Eigentlich hatte sich die Rostockerin schon vor Jahren sterilisieren lassen, doch neun Jahre später wollte sie dann doch noch ein Kind. Das war allerdings nur mithilfe künstlicher Befruchtung möglich – ein teures Vorhaben. Zuschauer fragten sich zurecht, wie Sandra und Tino, die sonst stets Geldprobleme haben, sich das leisten konnten.

„Hartz und herzlich“-Sandra wollte künstliche Befruchtung mit Elterngeld bezahlen

Der große Wunsch, schwanger zu werden, hatte Sandra 2020 in die Kinderwunschklinik geführt, wo sie Gewissheit bekommen sollte. Die Sterilisation rückgängig zu machen, hätte nach ihren eigenen Angaben 3.170 Euro gekostet – die künstliche Befruchtung 5.000. Trotzdem wollte die „Hartz und herzlich“-Bekanntheit die teurere Variante – mit einer verrückten Begründung.

„Dann geben wir bis zu 5.000 aus, haben dann aber vielleicht zwei, drei Kinder auf einen Schlag, […], dann würde ich das Elterngeld zum größten Teil nehmen, dass die Klinik abbezahlt ist.“ Doch rasch holte sie die Realität ein: Die Krankenkasse wollte sich finanziell erst beteiligen, wenn Sandra die Sterilisation auf eigene Kosten rückgängig macht und dann noch immer nicht schwanger wird.

Nachwuchs im Blockmacherring: „Hartz und herzlich“-Teilnehmerin nach Eingriff wieder schwanger

Also suchte die Rostockerin einen günstigeren Arzt in Berlin auf, um die Sterilisation rückgängig zu machen. Dafür griff sie tief in die Tasche: 500 Euro musste sie sofort in bar zahlen – ihre ganzen Ersparnisse waren damit weg –, danach folgten noch etwa 1.500 Euro in Raten. Doch dann kam die Horrornachricht: Der Eingriff war nicht erfolgreich, das Paar hat hunderte Euro für nichts und wieder nichts ausgegeben.

Den beiden blieb also nur die künstliche Befruchtung, nach viel geleisteter Überzeugungsarbeit unterstützte die Krankenkasse den Eingriff. Zwar mussten Sandra und ihr Ehemann Tino deswegen nicht die volle Summe bezahlen, trotzdem stellten die Kosten sie vor eine riesige Herausforderung: Knapp 900 Euro mussten sie noch aus eigener Tasche bezahlen – ein zweites Mal gingen der Familie alle Ersparnisse verloren. Doch diesmal hat es sich gelohnt: Neun Monate nach dem Eingriff kommt Sandras jüngster Sohn Dave auf die Welt.

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